Was geschieht mit den Kunststoffabfällen, die die Bürger zu den Wertstoffhöfen und –inseln bringen? Wird doch nur alles zusammengeworfen und verbrannt oder entstehen wirklich neue Produkte daraus? Dieser Frage gingen Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis Hof bei der Besichtigung des Kunststoffrecyclers PURUS in Arzberg nach.
Die Besichtigung bot der Abfallzweckverband Hof zusammen mit der VHS Landkreis Hof im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dem Abfall auf der Spur“ an. „Ziel des Angebotes“, so Hermann Knoblich vom AZV, „ist es den Bürgern einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und den heutigen Stand der Recyclingtechnologie aufzuzeigen.“
Die Firma PURUS besitzt über 20 Jahre Erfahrung im Bereich des Kunststoffrecyclings. Inzwischen werden jährlich 25.000 Tonnen Kunststoffabfälle recycelt. 2012 hat die Firma in eine neue Wasch- und Aufbereitungsanlage in Betrieb genommen und 9 Millionen Euro in den Standort Arzberg investiert. „Die moderne Anlage sichert uns die Qualität der eingesetzten Kunststoffe und macht uns unabhängiger von externen Aufbereitern“, so Jürgen Potzel, Geschäftsführer des Schwesterunternehmens Converta. 100 Mitarbeiter sind allein am Standort Arzberg mit dem Recycling von Kunststoffen befasst.
Verarbeitet werden unter anderem Kunststoffverpackungsabfälle, wie sie von den Bürgern an den Wertstoffhöfen und –inseln abgegeben werden. Nach der Aufbereitung der Kunststoffabfälle werden daraus vor allem ECORASTER-Rasengittersteine hergestellt. 1,2 Millionen Quadratmeter werden davon in einem Jahr produziert und weltweit vertrieben. Sie finden ihren Einsatz bei der Befestigung von Geh- und Fahrwegen, bei der Stabilisierung von Flussufern, in der Landwirtschaft, im Garten- und Landschaftsbau, beim Reitsport und auf Golfplätzen. Die Ecoraster-Platten ermöglichen eine Befestigung des Untergrundes ohne diesen versiegeln zu müssen. Als zweites Hauptprodukt werden jährlich 550 000 Kunststoffpaletten produziert deren Vorteil vor allem in der Leichtigkeit liegt. Ferner stellt die Firma auch Granulat her, das sowohl in der eigenen Firma verarbeitet wird, als auch an andere kunststoffverarbeitende Betriebe weiterverkauft wird.
Für Jürgen Potzel und Andree Barth, die die Besucher durch den Betrieb führten, ist die Tätigkeit der Firma auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und zur Schonung von Energie- und Rohstoff-Ressourcen. Denn was die Firma PURUS an Kunststoffabfällen verarbeitet, ist in seiner Grundform letztlich wertvolles Erdöl.
Die Teilnehmer zeigten sich begeistert vom Kunststoffrecycling und sahen sich vor allem in ihrer Mühe zur getrennten Sammlung von Abfällen bestätigt. Weitere Informationen über die Firma PURUS sind im Internet unter www.purus-plastics.de zu finden.
„Im Herbst, am 17.10.“, so Hermann Knoblich, „gehen wir weiter auf Besichtigungstour.“ Dann wird die neue
Bioabfallvergärungsanlage in Rehau besucht. Anmeldungen sind aber erst ab September möglich. Wer immer am Laufenden sein möchte, sollte sich beim
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