Seit nunmehr 40 Jahren kümmert sich der Abfallzweckverband Stadt und Landkreis Hof (AZV Hof) um die Abfallentsorgung im Verbandsgebiet. Am 6. August 1980 wurde er durch Veröffentlichung im Regierungsamtsblatt offiziell gegründet. Anlass für die Gründung des AZV Hof war damals der gemeinsame Betrieb der Deponie Silberberg.
Wurden anfangs die Geschäfte des Zweckverbandes noch von den Referaten der Stadt Hof mitverwaltet, erhielt der AZV 1991 einen eigenen Geschäftsführer und eigene Räumlichkeiten am Kirchplatz 10 in Hof.
Insbesondere Anfang der 90er Jahre kamen neue Aufgaben hinzu. Die Verfüllung der Deponie Silberberg schritt stark voran, es gab neue gesetzliche Vorgaben und die Erwartungen der Bürger an eine Weiterentwicklung der Abfallentsorgung nahmen zu.
So entstanden 1992 bis 1994 acht Wertstoffhöfe. Das Wertstoffmobil tourte 1992 erstmals durch die Gemeinden des Landkreises Hof. Neben der mobilen Problemabfallsammlung entstand 1992 eine stationäre Sammelstelle am Wertstoffhof Hof. In Kooperation mit örtlichen Landwirten wurden ebenfalls 1992 neun Kompostanlagen zur Kompostierung von Grüngut und zum Teil Bioabfälle gebaut. 1995 war die Biotonne flächendeckend eingeführt. Der AZV Hof übernahm die Verantwortung für die gesamte Verwertung der verschiedenen Abfälle wie Papier, Bioabfall, Grüngut, Altholz etc. Zur Gewährung der Entsorgungssicherheit für den Restmüll wurde 1994 ein Vertrag mit dem Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) geschlossen, der das Müllkraftwerk in Schwandorf betreibt. Im Jahre 2004 wurde der AZV Vollmitglied beim ZMS. Zur Umladung des Restmülls baute der ZMS im Jahr 2005 eine Umladehalle auf dem Gelände der ehemaligen Deponie Silberberg. Seit dem Jahr 2002 stellt sich der AZV erfolgreich der jährlichen Überprüfung als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb. 2004 übernahm der AZV Hof das Geschirrmobil von der Stadt Hof und intensivierte das Angebot zur Abfallvermeidung.
2009 lagerte der AZV Hof die letzte Tonne auf der Deponie Silberberg ab. Im Rahmen der Stilllegung schlossen sich in den Folgejahren zahlreiche, umfangreiche Baumaßnahmen an.
Als Ersatz für die stillgelegte Deponie wurden Kooperationen mit den Landkreisen Wunsiedel (2005) und Tirschenreuth (2010) eingegangen, um deponiefähige Abfällen wie Asbest, Mineralwolle, kontaminierten Bauschutt etc. weiterhin entsorgen zu können.
Die Wertstoffhöfe wurden aufgrund des hohen Zuspruchs im Laufe der Jahre vergrößert und ausgebaut. 2009 richtete der AZV Hof das AbfallServiceZentrum auf der ehemaligen Deponiefläche ein. Dort werden seitdem auch aus dem gewerblichen Bereich diverse Abfälle angenommen und die Wertstoffe von den Wertstoffhöfen und –mobilen umgeschlagen. 2013 startete der AZV Hof mit der Altkleidersammlung an den Wertstoffinseln und 2016 mit dem Projekt eTonne und eBox.
Seit Beginn des Jahres 2015 werden die Bioabfälle aus der Tonnenleerung in Stadt und Landkreis Hof nicht mehr an einigen der Kompostplätze verarbeitet, sondern in der Nassvergärungsanlage der Fa. RSB in Rehau-Wurlitz. Neben Gas, Strom und Abwärme wird dort auch Dünger für die Landwirtschaft und den Landschaftsgartenbau erzeugt.
Begleitet wurde diese Entwicklungen von einer intensiven Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit. Waren am Anfang Lösungen wegen Geruchsproblemen an der Deponie Silberberg gefragt, legt der AZV heute Wert darauf den Bürgern in den Sozialen Medien zielgerichtete Informationen zu vermitteln. Der Abfallkalender ist seit 1992 stetiger Begleiter der Bürger. Zum Publikumsmagnet hat sich das alle zwei Jahre stattfindende Wertstoffhof-Festla entwickelt. Die 1991 begonnene Umweltbildung konnte durch die Einstellung einer pädagogischen Fachkraft im Jahr 2010 intensiviert werden. Die Umweltbildungsarbeit wurde durch die Unesco ausgezeichnet und trägt das Qualitätssiegel „Umweltbildung.Bayern“. Auf internationaler Ebene gab es gemeinsame Wettbewerbe und mehrmaligen Stipendiatenaustausch mit Brasilien und Polen, Führungen, gegenseitige Besuche und vieles mehr. In Sachen Abfallvermeidung startete 2018 in Verbindung mit dem Hof-Becher die Kampagne #lassihnverschwinden.
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