Was geschieht eigentlich mit dem Müll aus den grauen Tonnen und dem Gewerbemüll, der im Bereich des Abfallservicezentrums Silberberg angeliefert wird? 50 Bürgerinnen und Bürger wollten es genau wissen und machten sich zusammen mit dem Abfallzweckverband Hof und der Volkshochschule Landkreis Hof auf dem Weg die Spur des Restmülls zu verfolgen.
Die Spur führte die Reisegruppe unter Leitung von Hermann Knoblich vom AZV ins Müllkraftwerk Schwandorf. Dort ist Endstation für den Hausmüll, den Gewerbemüll und den nicht verwertbaren Anteil des Sperrmülls. Rund 18.000 t Haus- und Sperrmüll und 9.000 t Gewerbemüll liefern die Hofer jährlich in Schwandorf an. Der Müll landet in einen gigantischen 16.000 Kubikmeter großen Müllbunker. „Von dort wird er mit zwei riesigen Greifern, die jeweils 3,5 Tonnen fassen, aufgenommen und auf den Verbrennungsrost aufgegeben“, erklärte Stefan Karl vom ZMS, der die Teilnehmer durch das Kraftwerk führte. Die Besucher konnten durch ein kleines Fenster sogar einen Blick in die über 1.000 Grad heiße Flammenhölle werfen. Bis zu 16 Meter hoch schlagen die Flammen, die dem Müll den Garaus machen.
450.000 Tonnen Müll verbrennt der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) jährlich in seiner Anlage. Der Müll kommt aus 19 angeschlossenen Gebietskörperschaften, auch aus Kulmbach, Bayreuth und Tirschenreuth. Für 1,8 Millionen Einwohner sichert der ZMS die Entsorgung. Neben der Verringerung der Menge und des Volumens erzeugt die Verbrennungsanlage auch Energie. 160.000 MWh Strom werden pro Jahr ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Dies allein entspricht dem Strombedarf von 50.000 Haushalten. Zusätzlich wird Fernwärme abgebeben, mit der größere Einrichtungen und inzwischen auch Einfamilienhäuser in Schwandorf geheizt werden. Ferner profitiert das unmittelbar neben dem Müllkraftwerk liegende Aluminiumwerk der Firma Nabaltec. Dieses wird vom ZMS mit Prozessdampf aus dem Kraftwerk versorgt.
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